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Die Geschichte des Hotel Louis C. Jacobs

Wie das Leben manchmal so spielt: Mancher fragt sich vielleicht, warum im Jacob und der Jacob-Familie Frankreich immer wieder eine Rolle spielt. Wo doch die Geschichte des Louis C. Jacob in Nienstedten mit Nikolaus Paridom Burmester beginnt, einem begnadeten
Zuckerbäcker mit einer feurigen Liebe zur Seefahrt.

1625

Die Geschichte des Hotelgrundstückes geht bis zum Jahre 1625 zurück. Dokumente belegen, dass ein Bauer namens Heinrich Lüdemann den sogenannten „Kätner Hof“ 1648 an den Nienstedter Pastor Tobias Fabricius Schmidt verkaufte. Nach mehreren Zwischenbesitzern gelangte das Haus 1765 in den Besitz von Margaretha Catharina Burmester. Burmester erbt 1780 das Haus Nr. 401 von seiner Mutter und versorgt schon bald die Nienstedter mit köstlichem Naschwerk. Nebenbei begrüßt der Hobby-Pyrotechniker alle ein- und auslaufenden Schiffe mit Salutschüssen aus seiner selbst gebastelten Kanone.

Immerhin zehn Jahre lang geht alles gut, aber als er im Jahr 1789 wie gewohnt seine Böllerkanone zündet, kommt es zur todbringenden Explosion und seine Frau Maria Elisabeth steht mit der gut gehenden Zuckerbäckerei und den sechs Kindern alleine da.

1789 - 1791

Zur gleichen Zeit flüchtete der französische Landschaftsgärtner, Daniel Louis Jaques, aus den Wirren der französischen Revolution und kam über Dresden nach Berlin. In Dresden hatte „der flotte Junge“ bereits einen kleinen Kaffeegarten aufgemacht. Peter Godeffroy, erfolgreicher Hamburger Kaufmann, engagierte Daniel Louis und holte ihn nach Hamburg, mit dem Auftrag, seinen Park in Dockenhuden auf „französisch zu frisieren“. Dabei traf Daniel die Witwe Burmester, verliebt sich in die schöne Zuckerbäckerin, heiratet sie und deutscht seinen Namen in Jacob ein. 

ab Juli 1791

Am 1. Juli 1791 eröffnet er das Haus an der Elbe als Weinstube. Noch im selben Jahr legt er die berühmte Lindenterrasse an. Und von da an verführt auch er seine Gäste, nicht mehr mit Zuckerwerk, sondern – Dank seiner französischen Herkunft – mit Wein und raffinierten Speisen. Im Jahr 1802 erhält er hochoffizielle Post aus Kopenhagen, die „Königl. Allerhöchste Konzession für den Gastwirth Dan. Louis Jacob in Nienstedten, der Herrschaft Pinneberg, zur Wirtschaft in seinem Hause daselbst.” Niemand ahnt es zu dieser Zeit, aber das war der Startschuss für mehr als 230 Jahre gastronomische Hochkultur.

1826 - 1866

Das Weinrestaurant der Familie Jacob mit seiner großen Terrasse und dem fantastischen Elbblick entwickelt sich zum gastronomischen Geheimtipp. Im Jahr 1826 übernimmt Carl Louis Jacob den Gasthof. Unter seiner Führung erlebt das Jacob einen regelrechten Aufschwung. Zwischen Altona und den Elbvororten fuhren jetzt regelmäßig Kutschen – alles potentielle Gäste für die Weinstube und die berühmte Lindenterrasse.

1866 - 1895

1866 beginnt mit Louis Carl Jacob eine neue Ära. Jacob III ist 40 Jahre alt, als er das Gasthaus übernahm. Der Urenkel des Gründers denkt modern und fühlt sich trotzdem der Familientradition verbunden. Gleich zu Beginn seiner Schaffenszeit baut er 1870 den berühmten Eiskeller. Ebenso ließ er zwei Einzelzimmer und neun Doppelzimmer einrichten. Die Pferdeställe wurden abgerissen und durch einen Ballsaal „von ansehnlicher Größe“ ersetzt.

1895 - 1922

1895 übernahm Heinrich Louis Jacob den Betrieb von seinem Vater und brachte die Umbaupläne seines Vaters zu Ende. Hochrangige Gäste aus Politik, Adel und Gesellschaft geben sich die Klinke in die Hand. Das Geschäft florierte.

1902 

Während der Ägide von Heinrich Jacob zog der Berliner Impressionist, Max Liebermann im Jahr 1902 für ein paar Wochen in das Hotel.  Dieser folgte der Einladung von Alfred Lichtwark, dem Gründungsdirektor der Hamburger Kunsthalle.  Liebermann soll für die „Sammlung von Bildern aus Hamburg“ Ansichten der Umgebung malen. Es entsteht einer der Höhepunkte des deutschen Impressionismus. Eines der Gemälde hat in der Wohnhalle des Jacob einen Ehrenplatz, ein anderes lässt sich in der Hamburger Kunsthalle bewundern.

1902

Das Werk, das im Louis C. Jacob hängt, richtet den Blick elbabwärts. Der Titel ist dem berühmten Werk in der Hamburger Kunsthalle zum Verwechseln ähnlich: „Elbblick – Terrasse an der Elbe, Restaurant Jacob“. Lange galt dieses Bild als verschollen, doch nach seinem unverhofften Auftauchen kann die Familie Rahe es 1995 erwerben. Im Gedenken an den berühmten Gast gibt es im Hotel ein Liebermann-Zimmer; tatsächlich hat in diesem Raum der berühmte Impressionist während seines Aufenthaltes in Hamburg gewohnt. Mit Blick auf die von ihm verewigte Lindenterrasse – und ausgestattet mit weiteren Zeichnungen des Berliner Künstlers.

Louis Heinrich Jacob, führt das Hotel bis zu seinem Tod im Jahr 1922. Sein Sohn Matthias hatte hingegen keine Ambitionen, in den Betrieb von seinem Vater zu übernehmen.

1922 - 1955

Das Haus wird verpachtet, zunächst mit gutem Erfolg. Das Erbe der Familie Jacob wird in Ehren gehalten. 1922 übernahm der Gastronom Albert Nibbes das Jacob. Das Haus wird mit großem Aufwand umgebaut und renoviert. Im Jahr 1933 übergibt er die Betriebsführung an seinen Sohn Albert Hans Nibbes. Es folgen düstere Zeiten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Haus zunächst Quartier der Royal Airforce, danach ein Kinderheim für deutsche Kinder, welches von Elizabeth Harvey geleitet wurde.

1922 - 1955

Im Jahr 1949 wurde das Jacob wieder eröffnet. Die Preisliste läßt einen heutzutage schmunzeln. Ein Einzelzimmer kostete 8,00 DM, das Doppelzimmer 15 DM. Ein Doppelzimmer mit Salon schlug mit 20,00 DM zu buche. Fahrerzimmer waren hingegen ein Schnäppchen mit nur 3,00 DM.

Albert Hans Nibbes führte das Jacob bis zu seinem Tod im Jahr 1952. Seine Frau führt den Betrieb bis zum Jahr 1955 allein weiter.

1955 - 1970

Im gleichen Jahr übernahm Jürgen Parbs die Geschicke des Hotels. Die Republik feierte das Wirtschaftswunder. Er ist Gastgeber für Weltstars wie Maria Callas, Zarah Leander, Henry Miller und Hans Albers. Das Hotel fand wieder zur alten Pracht. 1956 wurde das Gebäude einschließlich der Lindenterrasse in die Hamburger Denkmalliste eingetragen. 

1955 - 1970

Den Tiefpunkt erlebt das Traditionshotel 1970 mit der Versteigerung des gesamten Restaurantinventars. Der neue Pächter hieß Armin Gustav. Seine auffälligste Veränderung: ein holzvertäfeltes Restaurant, mit rustikaler Ausstattung und einem offenen Grill. Sieben Linden sind dafür zum Opfer gefallen. Am 3. April 1971 wurde das Jacob wieder eröffnet. Die Kapazitäten sind von 260 auf 350 Plätze erweitert worden. Die 14 Hotelzimmer sind komplett renoviert worden. Sie wurden mit einem eigenen Bad, WC, Telefon und Radio ausgestattet. Im Jahre 1975 wollte die Erbengemeinschaft der Familie Jacob, den Hotel- und Gastronomiebetrieb einstellen und bewarb sich um die Konzession für die Spielbank Hamburg. Man kann nur von Glück sprechen, dass das nicht geklappt hat.

1993

Bis in die 90er Jahre wechseln die Besitzer des Hotels in rascher Folge. Erst die neue Eigentümerfamilie Rahe bringt das Haus ab 1993 wieder zur Ruhe – und stellt die Weichen in Richtung Erfolg. In nur drei Jahren verwandelt sie das alte Jacob in ein modernes Luxushotel: 
Mit viel Fingerspitzengefühl wird renoviert, restauriert und angebaut. Zusammen mit den historischen Gebäuden auf der gegenüberliegenden Straßenseite entsteht ein stilistisch stimmiges und inzwischen denkmalgeschütztes Gesamtensemble.

1996

Bei der Restaurierung stoßen die Arbeiter auf einen historischen Eiskeller. Einst diente das Backstein-Gewölbe als Kühlschrank, heute finden in ihm besondere Events statt. Zudem fand man unter dem Putz verborgene Wandmalereien, die freigelegt und restauriert wurden.

1996 wird die Wiedereröffnung gefeiert. Das Hotel Jacob begeistert bis heute Gäste aus aller Welt. 

Oktober 2023

Im Rahmen der deutsch-französischen Kabinettsklausur haben wir am 9. und 10. Oktober 2023 ganz besondere Gäste bei uns im Louis C. Jacob begrüßt: unseren Bundeskanzler Olaf Scholz und den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron sowie ihre Minister. Wir sind immer noch ganz beseelt, glücklich und mächtig stolz – insbesondere auf unser einzigartiges Jacob Team.